Sternstunde mit Elias-Oratorium

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Uberschrift 2. Klasse
Mendelssohn Bartholdys Monumentalwerk in der Stadtkirche stürmisch gefeiert

Nach der Uraufführung von Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium "Elias" anno 1846 in Birmingham schrieb ein Berichterstatter: "Das war ein großer Tag für die Künstler und für Mendelssohn". Dasselbe kann man sagen über die Aufführung am Sonntag [19.10.2008] in der Stadtkirche.

Von Franzgerhard von Aichberger

Die beiden Kantoren, Martin Kaleschke und Stephan Leuthold, hatten den Motettenchor und den Chor der Stadtkirche mit der vielschichtigen Partitur bestens vertraut gemacht und so eine nancenreiche Wiedergabe der Chorpartien erreicht.

In der jungen Orchesterakademie der Region Franken hatten sie ein Ensemble gewonnen, bei dem die Orchesterpartien in den besten Händen waren.

Hervorzuheben im Besonderen sind die jungen Holzbläser. Die Solistenschar Ursula Lenter und Marie Helle (Sopran), Itziar Lesaka und Wiebke Hafermann (Alt), Johannes Kaleschke und Birger Laing (Tenor), Ira Spaulding und Albrecht Baumgärtel (Bass) kann man nur als Idealbsetzung bezeichnen.

Von Mendelssohn besonders reich bedacht natürlich Spauldings Elias, präsent von Anfang in jedem Ton ("so wahr der Herr lebt") und nicht weniger eindrucksvoll Angelika Lenters Interpretation der großen Sopranarien.

Es ist nicht möglich, die Details dieser beispielhaften Aufführung nachzuzeichnen.

Das Publikum erkannte die Leistung aller Mitwirkenden an und feierte sie mit nicht endenwollendem Beifall.

Man verdankte allen eine Sternstunde in der Stadtkirche. Unbeantwortet musste freilich auch an diesem Abend die Frage bleiben, warum solch große Musik im Dritten Reich unwidersprochen einfach verboten werden konnte.

(aus: Ludwigsburger Kreiszeitung, 21. Oktober 2008)

zugehöriges Konzert