Aus: Ludwigsburger Kreiszeitung vom 27.06.2022, Seite 6
Mit einer gelungenen Matinee stellte sich am Sonntag der Vorstand des neu gegründeten Fördervereins „Friedenskirche Ludwigsburg – Walcker-Orgel bewahren“ dem Publikum vor.
Unter Leitung von Bezirkskantor Fabian Wöhrle sang der Ludwigsburger Motetten Chor, am Klavier begleitet von Julian Handlos, eine Auswahl von Felix Mendelssohn Bartholdys 42. Psalm „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ für Chor und Sopransolo und „Hör mein Bitten“. Mit großer Intensität unterstrich der Chor den Charakter dieser romantischen Kompositionen.
Angelika Lenter mit hellem Sopran
Wunderbar der Gesang der Sopranistin Angelika Lenter, die bereits bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und dem Rheingau Musikfestival zu hören war. Sie beeindruckte durch eine glockenhelle, dynamische Stimme und ihre präzise Diktion. Am Ende dann ein „Gib uns Frieden jeden Tag...“
Nach dem ersten Stück stellte sich der neue Förderverein mit Beiträgen aller Vorstandsmitglieder den Besucherinnen und Besuchern der gut gefüllten Kirche vor.
Der Vorsitzende Konrad Seigfried, langjähriger Erster Bürgermeister, unterstrich die Einzigartigkeit dieser Walckerorgel, die gemeinsam mit der Kirche gebaut wurde und die die einzige original erhaltene hochromantische Orgel dieser Größenordnung in ganz Süddeutschland ist. Ein Kulturdenkmal erster Güte. „Und nach 119 Jahren steht jetzt eine richtige Sanierung an“. Ulrich Seiler unterstrich: „Zum Glück hat unsere Walckerorgel mehrere hundert Pfeifen, da fallen die schon fehlenden Töne nicht so auf“.
„Diese Orgel ist ein technisches Wunderwerk, 119 Jahre altes Hightech aus the Länd, von unserer Firma Walcker hier in Ludwigsburg produziert“, betonte Mareike von Osten. Siegfried Massier, der zweite Vorsitzende, freute sich, dass mit dem neuen Förderverein jetzt die Kampagne richtig in Schwung kommt. Der Pfarrer der Friedenskirche und Citypfarrer Martin Wendte, der ebenfalls im Vorstand mitarbeitet, unterstrich die Notwendigkeit der Sanierung: „Unsere Friedenskirche ohne ihre einzigartige Orgel? Das ist undenkbar!“
Sanierung für 500 000 Euro
Rund 500 000 Euro soll die Sanierung kosten, so eine Schätzung aus dem Jahr 2019. Diese Summe soll innerhalb der nächsten fünf Jahre zusammenkommen, damit spätestens beim 125-jährigen Jubiläum von Walckerorgel und Kirche mit der Sanierung begonnen werden kann. „Vielleicht“, so die Hoffnung von Konrad Seigfried, „kann die Orgel bis dahin auch schon wieder wie ursprünglich erklingen.“ (red)